Donnerstag, 2. September 2010

Marktanalyse

Wirtschafts News

USD - Dramatische Verluste gestern - neue Arbeitsmarktdaten heute

Auch am gestrigen Mittwoch standen die internationalen Märkte erneut unter starkem Einfluss von Stimmungen und Trends, die dem USD überwiegend Kursverluste gegenüber einem Großteil der Hauptwährungen bescherten. Sowohl EUR/USD als auch GBP/USD machten dabei ca. 100 Punkte gut. Die meisten Federn musste der USD im volatilen Overnight-Geschäft lassen. Aus Indikatorensicht überraschte der am Mittwoch veröffentlichte ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe mit einem Indexstand deutlich über den Erwartungen der Experten. Wie das Institut for Supply Management (ISM) mitteilte, haben sich die Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes in den USA im August deutlich verbessert. Der ISM-Index kletterte von 55,5 Punkten im Juli auf 56,3 Zähler, während sich die Prognosen auf einen Rückgang auf 52,9 Punkte beliefen. Das Ergebnis stand somit im Widerspruch zum enttäuschenden ADP-Report, der dem ISM-Index vorausgegangen war. Aktuell handelt das Paar EUR/USD um 1,2795, nachdem das Cross heute Morgen wieder um 15 Punkte nachgab. Ähnlich fiel GBP/USD seit gestern um 18 Punkte auf aktuell 1,5440.Abzuwarten bleibt, wie die Märkte heute auf folgende zur Veröffentlichung ausstehenden Konjunkturdaten aus den USA reagieren: 14:30 Uhr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche), 16:00 Uhr Ausstehende Hausverkäufe (Juli) und Auftragseingang Industrie (Juli). Sollten die Ergebnisse die Prognosen der Experten nicht enttäuschen, könnte sich die gegenwärtige Risikoscheu der Anleger etwas legen und den USD weiter belasten. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Entwicklungen am US-Arbeitsmarkt zu richten. Ökonomen erwarten, dass die Zahl der Antragsteller auf Arbeitslosenhilfe um 3.000 auf 470.000 zurückgeht. Bereits in der Vorwoche hatte sich die Lage am US-Arbeitsmarkt deutlich verbessert, denn es stellten 31.000 Menschen weniger erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe als in der Woche zuvor.Händler sollten die morgige Veröffentlichung des NFP-Arbeitsmarktberichts im Hinterkopf behalten, der jeglichen vorlaufenden Trends schnell ein Ende setzen kann. In der Regel erhöht sich mit diesem viel beachteten Konjunkturindikator die Marktvolatilität erheblich und Trendwenden sind möglich.


EUR - Euro kann Gewinne heute ausbauen

Am gestrigen Mittwoch stützte eine erhöhte Risikobereitschaft am Markt die europäische Gemeinschaftswährung EUR, die im Tagesverlauf gegen übrige Hauptwährungen aufwerten konnte. Nicht nur zum US-Dollar, auch gegen Japans Yen und den Schweizer Franken verbuchte die Einheitswährung Kursgewinne.Das Währungspaar EUR/JPY zog am Mittwoch um 130 Punkte an, bevor sich im Overnight-Geschäft Kurskorrekturen nach unten einstellten. Aktuell handelt das Paar bei 107,60. EUR/CHF machte ebenfalls 100 Punkte an Boden gut und kann die Gewinne bislang behaupten. Das europäische Cross bewegt sich seit gestern Nacht um die Marke von 1,3015. Um 13:45 Uhr steht das Ergebnis der Ratssitzung zum Hauptrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda. Anleger warten mit Spannung auf die der Ratssitzung folgende Pressekonferenz um 14:30 Uhr. Analysten rechnen nicht mit einer Zinserhöhung, so dass der Leitzins voraussichtlich unverändert bei 1,00% verbleiben wird. Auch ein Zinsschritt würde nicht viel daran ändern, dass, aufgrund der relativen Schwäche des Euro und der Tatsache, dass der Dollar-Raum für internationale Anleger immer interessanter wird, derzeit nur wenige Händler dem Euro kurz- und mittelfristig Kursgewinne zutrauen.Am Vormittag veröffentlicht Eurostat zunächst um 11:00 Uhr aktuellen Daten zum BIP der Eurozone, 2. Quartal (2. Veröffentlichung) sowie zu den Erzeugerpreisen in der Eurozone für Juli.


JPY - Risikobereitschaft kann Yen-Kurs leicht drücken

Der Japanische Yen verzeichnete gestern mit einer spürbar nachlassenden Risikoscheu der Marktteilnehmer Verluste gegen einen Teil der übrigen Hauptwährungen. GBP/JPY kletterte im Laufe des Handelstages um insgesamt 100 Punkte in die Höhe und handelt aktuell um die Marke von 129,95. Zum Euro konnte der JPY einige Kursverluste im Overnight-Geschäft wieder ausgleichen. Entsprechend gab EUR/JPY wieder um 50 Punkte nach und notiert momentan bei 107,60.Auch gegenüber dem USD konnte JPY heute Morgen erneut zulegen. Das Währungspaar USD/JPY erreicht wieder ein Tief bei 84,05. JPY-Händler sollten ihr Augenmerk heute auf die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie auf die Ausstehenden Hausverkäufe (Juli) in den USA richten. Enttäuschende Ergebnisse könnten den jüngsten Risikoappetit wieder dämpfen, was dem Safe-Haven-Yen voraussichtlich weiter Auftrieb bringt.


Technische News

EUR/USD

Die Bollinger Bands der Stunden-Chart verdichten sich angesichts des aktuellen Konsolidierungstrends. Diesem vorausgehen könnten jedoch zunächst zusätzlich heftige Kursbewegungen. Die meisten Indikatoren dieses Paares schwanken daher im neutralen Bereich mit Ausnahme des Wochen-RSI, der signalisiert, dass der Preis des Paares jüngst in den überkauften Bereich gedreht hat. Es kündigen sich also erhöhte Kursschwankungen für EUR/USD an. Der RSI der Wochen-Chart sollte jedoch im Hinterkopf behalten werden, der langfristig auf Abwärtsdruck deutet. Entsprechend sind Short-Positionen bei diesem Paar derzeit zu bevorzugen.


GBP/USD

Seit 3 Wochen bewegt sich der Preis dieses Paares im überkauften Abschnitt des RSI der Wochen-Chart. Der Abwärtsdruck steigt tendenziell. Das Abwärtskreuzen des Slow Stochastic auf der Wochen-Chart und die anschließende Abwärtsbewegung der Oszillatoren bestätigen diesen Trend. Hier könnte es heute richtig sein, zu verkaufen.


USD/JPY

Dieses Währungspaar ist mittlerweile unter sein 15-Jahrestief bei 85,00 gefallen und hat jüngst um weitere 80 Punkte nachgegeben. Die Indikatoren auf der Wochen-Chart signalisieren jedoch eine sich ankündigende Aufwärtskorrektur. Der Preis hat in den überverkauften Bereich des RSI auf der Wochen-Chart gedreht. Weitere Indikatoren deuten ebenfalls auf eine bevorstehende Bewegung in Richtung Norden. Langfristig scheint USD/JPY dennoch seinen allgemeinen Abwärtstrend beizubehalten.


USD/CHF

Aktuell scheint sich der Preis dieses Paares im überkauften Bereich des RSI auf der Wochen-, Tages- und 4-Stunden-Chart eingefunden zu haben. Dies kann als Zeichen für Abwärtsdruck gedeutet werden. Der Slow Stochastic der 4-Stunden- und Wochen-Chart kreuzt mittlerweile abwärts und bestätigt diesen Trend. Bei eng gesetzten Stopps zu kaufen, könnte eine gute Strategie für heute sein.

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