Sonntag, 31. Januar 2010

Ausblick auf die kommende Handelswoche

Rückblick und Ausblick

Der Euro wertete auch in der vergangenen Woche gegenüber dem Dollar deutlich ab und scheint einen stabilen Abwärtstrend eingeschlagen zu haben. Doch was sind die Gründe dafür? Sind es wirklich die Probleme in Griechenland und den südeuropäischen Euroländern? Oder einfach Enttäuschung darüber, dass die EZB die Zinsen wohl nicht noch vor den Amerikanern erhöhen wird? Wir haben dazu eine andere Ansicht. Griechenland hat bei weitem nicht die Bedeutung um der Stabilität des Euros wirklich gefährlich zu werden. Das ganz abgesehen davon, dass die wirtschaftlich stärkeren Euro-Staaten Griechenland letztendlich helfen werden. Sicher steht der Euro-Raum insgesamt vor großen Herausforderungen. Aber auch den Amerikanern geht es keineswegs besser. Eher das Gegenteil ist der Fall. Und auch die noch gleich bleibenden Zinssätze der EZB sind immer noch etwas höher als die der FED und werden dies in der nächsten Zeit auch bleiben.

Wo sind also die Gründe zu suchen? Die Märkte sind wieder von starker Verunsicherung geprägt. Die Aktienbörsen verlieren weltweit deutlich und insbesondere die Amerikaner ziehen ihr Kapital aus Europa ab. Das führt zu Nachfrage nach dem Dollar. Dieser ist für viele zudem immer noch der vermeintlich sichere „Hafen“. Aber genau aus diesen Gründen halten wir die derzeitige Euro-Schwäche nicht für wirklich nachhaltig. Und im weiteren Schluss dürfte der im Moment stattfindende Abwärtstrend auch begrenzt sein. Wo aber das Ende zu finden ist, wird von der weiteren Entwicklung, besonders in den Aktienmärkten, abhängen. Kurzfristig dürfte es jedenfalls weiter nach unten gehen.

Doch kommen wir zur charttechnischen Betrachtung. EUR/USD befindet sich seit seinem Hoch bei über 1,51 Anfang Dezember in einer ausgeprägten Abwärtsbewegung. Leicht oberhalb der 200-Tages-Linie wurde diese Bewegung kurz vor Weihnachten zunächst gestoppt und der Kurs konnte sich etwas erholen. Dies allerdings in engen und kurzfristig schwer zu handelnden Tagesbewegungen. Nachdem nun am 19. Januar diese wichtige Linie gebrochen wurde, kehrte nicht nur die Volatilität in das Paar zurück, sondern die Abwertung hat sich deutlich fortgesetzt. Im letzten Ausblick hatten wir ein Ziel von 1,40 und dann 1,38 erwartet. Mit einem Wochentief bei 1,3851 sind wir davon nicht mehr weit entfernt. Unterhalb von 1,38 trifft EUR/USD nun aber wieder auf starke Unterstützung. Zudem ist das Paar inzwischen auch auf Tagesbasis stark überverkauft. Auf etwas unter 1,38 könnte das Paar am Anfang kommender Woche zwar noch fallen. Aber dann dürfte eine Phase leichter Erholung oder seitwärts laufender Kurse eingeleitet werden. Dennoch ist es aus charttechnischer Sicht nur eine Frage der Zeit, bis das Paar unter 1,3745 fällt, wodurch ein neues Verkaufssignal ausgelöst wird. Dann dürfte sich die Bewegung nach unten wieder beschleunigen mit Zielen bei 1,34 und 1,30. Bei einem Anstieg über 1,42 würde sich das Chartbild etwas aufhellen. Doch auch hier könnte noch keineswegs von einem Ende des Abwärtstrends gesprochen werden. Das wäre erst über 1,46 der Fall.

GBP/USD befindet sich seit Juni 2009 in einer breiten Seitwärtsbewegung zwischen 1,57 und 1,70. Vergangene Woche haben wir steigende Notierungen in Richtung des oberen Randes dieser Range für wahrscheinlich gehalten. Betont haben wir, dass dafür ein baldiger Anstieg über 1,63 notwendig und wichtig ist. Das ist dem Paar aber nicht gelungen. Zunächst bewegte sich der Sterling gegenüber dem Dollar zwischen 1,61 und 1,63 seitwärts. Dies war bis Freitagmittag der Fall, was für dieses Paar ungewöhnlich wenig Bewegung darstellt. Erst dann ging es bis zu einem Wochenschluss bei 1,5985 nach unten. So wirklich viel ist dadurch zwar noch nicht passiert, aber die Situation hat sich für den Pfund doch eingetrübt. Der Kurs wird sich wohl am Montag erstmal etwas erholen können. Dennoch halten wir im Wochenverlauf nun eine weitere Abwärtsbewegung für wahrscheinlich. Die Ziele liegen bei 1,583 und dann 1,57. Sollte anschließend sogar ein Bruch unter 1,57, also dem unteren Rand der Range, gelingen, könnte es im Februar zu einer weiteren Abwertung bis 1,53 und 1,50 kommen. Nach oben ist weiterhin die Marke von 1,63 wichtig. Darüber würde sich die Situation ändern und das Paar könnte sich doch noch in Richtung des oberen Randes der Range bewegen.

Nicht sonderlich viel ist bei USD/JPY passiert. Das Paar zeigte wenig Bewegung und schließt knapp über 90. Hier überwiegt weiterhin eine bearishe Tendenz mit Zielen bei 88, 87 und 85. Oberhalb von 92 würden wir diese Ansicht ändern und von steigenden Zielen bei 93,67 und dann 97,70 ausgehen.

Auch aus Sicht der Wirtschaftstermine steht eine sehr ereignisreiche Woche mit zahlreichen Veröffentlichungen an allen Handelstagen an. Für reichlich Bewegung in den Märkten dürfte also gesorgt sein. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei vor allem die Notenbanksitzungen der BoE und EZB am Donnerstag. Dazu kommen am Freitag die amerikanischen Arbeitsmarktdaten. Bei den Notenbanken wird es natürlich weiterhin keine Änderungen an den Leitzinsen geben. Wichtig sind aber vor allem das beleitende Statement der BoE, sowie die Pressekonferenz der EZB.

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