Mittwoch, 23. September 2009

Euro gegenüber US- Dollar

EUR-USD markiert in Fernost Jahreshöchstkurse bei 1.4842!
UR-USD markiert in Fernost Jahreshöchstkurse bei 1.4842!Der Euro eröffnet heute bei 1.4810 (07.40 Uhr), nachdem gestern im asiatischen Geschäft Jahreshöchstkurse bei 1.4842 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 90.75. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.40, während EUR-CHF bei 1.5145 oszilliert.

Die Korrelation zwischen rückläufiger Krise und verbesserter Konjunkturlage einerseits und einem schwächeren USD gegenüber dem Euro andererseits bleibt grundsätzlich intakt. Fakt ist, daß der USD nicht mehr aus den Abschreibungen auf toxischen US-Aktiva und den damit einhergehenden USD-Kreditrückkäufen durch europäische Finanzinstitute profitiert. Im Gegenteil werden Wertaufholungen dieser Aktiva tendenziell den USD belasten.

Die Einlassungen von Strauss-Kahn vor dem G-20 Gipfel sind sachlich angemessen und Ziel führend.
• Das gilt für die Aufforderung, die Stabilisierungsmaßnahmen fortzusetzen.
• Das gilt für die Aufforderungen an die USA und China, strukturelle Veränderungen zu forcieren.
• Es gilt aber vor allen Dingen im Hinblick darauf, China, aber auch anderen potenten Schwellenländern, in der Struktur des westlichen Finanzsystems mehr Mitspracherechte einzuräumen.

Der Verschiebung der finanz-ökonomischen Machtachse zu Gunsten dieser potenten Schwellenländer muß die Verschiebung der politischen Machtachse mindestens in wesentlichen Punkten folgen. Ansonsten nimmt der Grenznutzen für diese Länder ab, das angeschlagene westliche Finanzsystem weiter dauerhaft zu stützen.

Aus den USA begleiten uns positive Wirtschaftsdaten, auf die wir gleich eingehen werden. Darüber hinaus erreichen uns Nachrichten, die deutlich machen, daß sich Zuversicht in den USA breitmacht. Der „Markit CDX North America Investment Grade Index” (CDS auf 125 Unternehmen in den USA und Kanada) ist auf den niedrigsten Stand seit Mai 2008 gesunken und drückt damit den veränderten Krisen- und Konjunkturstatus aus. Aber es ergeben sich auch zumindest irritierende Begebenheiten. Laut der NY Times wird derzeit in den USA von Seiten der Regulierungsbehörden erwogen, daß die FDIC, die die Einlagen der Gläubiger bei gescheiterten Banken garantiert, sich im Rahmen des aktuellen Finanzierungsengpasses (knapp 100 Bankpleiten per 2009) bei gesunden privaten Banken Mittel borgt. Warum irritierend? Auf diese Art und Weise wird die FDIC zu einem Umverteiler und zu einem eigenen Kreditrisiko und spielt nicht mehr die Rolle einer exogenen Quelle, die zusätzliche Stabilität in das System speist. Es ist also die Qualität der Intervention, die sich durch einen derartigen Ansatz verändern würde.

Der „FHFA House Price Index“ lieferte per Juli einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,3% nach zuvor +0,1%. Damit stellte sich der dritte Anstieg in Folge ein. Im Jahresvergleich übersetzte sich dieser Anstieg in einen Rückgang der Hauspreise um -4,2% nach zuvor -5,3%. Der Chart verdeutlicht in anschaulicher Manier den aktuellen Stabilisierungsprozeß.

Der „Richmond Fed Manufacturing Survey” drückte per September Stabilität aus. Der Index verharrte den dritten Monat in Folge bei +14 Punkten. Die Subindices lieferten ein ambivalentes Bild. Der Auslieferungsindex legte leicht von 21 auf 22 Punkte zu. Der Auftragsindex sank dagegen von zuvor 18 auf 13 Zähler. Der Beschäftigungsindex verbesserte sich von 0 auf +5 Punkte und markierte damit das erste mal seit Dezember 2007 einen positiven Indexwert.

Heute steht die Veröffentlichung des Auftragseingangs der Eurozone per Juli auf der Agenda. Analysten erwarten eine Zunahme um 2,0% im Monatsvergleich. Im Jahresvergleich würde sich das in einen Rückgang um -25,0% nach zuvor -25,1% niederschlagen. Positive Überraschungen schließen wir nicht aus.

Aus den USA steht die Offenmarktausschußsitzung auf der Agenda. Die Zielzone der Fed Funds zwischen 0,00% – 0,25% wird nicht verändert werden. Man wird deutlich machen, daß die US-Zentralbank für einen längeren Zeitraum an der Niedrigzinspolitik festhalten wird. Die Bewertung der aktuellen Situation wird positiver als zuvor ausfallen, ohne Anzeichen allzu großer Freude auszustrahlen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4320 – 1.4350 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen