Montag, 21. September 2009

Euro gegenüber US- Dollar





EUR-USD konsolidiert die Kursgewinne der Vortage – G-20-Treffen wirft Schatten voraus



Der Euro eröffnet heute bei 1.4665 (07.50 Uhr), nachdem am Freitag im europäischen Geschäft Höchstkurse bei 1.4736 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 91.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.80, während EUR-CHF bei 1.5155 oszilliert.



Bevor wir uns mit Wirtschaftsdaten beschäftigen, bedarf es einer Fokussierung auf den internationalen Blätterwald, der vor dem G-20-Treffen kräftig rauscht.



Laut dem Wall Street Journal haben die USA einen G-20 Rahmenvorschlag erarbeitet, der die USA, Europa und China zu nachhaltigen Veränderungen der nationalen wirtschaftspolitischen Ansätze verpflichten würde. Die USA würden verstärkt Sparanstrengungen verfolgen, China würde seine Exportabhängigkeit verringern und Europa würde verstärkte strukturelle Anpassungen umsetzen. Das Thema der Rolle des USD wurde hier ausgespart.



Es ist absolut Ziel führend, daß eine Agenda für ein derartiges Treffen aufgesetzt ist. Es ist darüber hinaus richtig, die Schwachpunkte oder Problemstellungen der jeweiligen Regionen in den Fokus zu setzen.



Es ist verständlich, daß die USA als Gastgeber die Agenda ausarbeiten und liefern. Es ist aber vor allem erkennbar, daß die USA damit deutlich machen, den Führungsanspruch weiter in die Zukunft zu tragen.



Herr Zoellick bemüht sich diesem US-Anliegen weitere Fahrt zu geben, indem er in seiner Funktion bei der Weltbank, die Teil des ordnungspolitischen Rahmens des US-zentrischen Finanzsystems ist, auf die Notwendigkeit einer Vereinbarung dringt, die fraglos sinnvoll ist.



Es stellt sich aber die Frage, ob die USA als wesentlicher Verursacher der Krise die Führungsposition von gestern in die Zukunft tragen sollten? Steht das westliche System nicht grundsätzlich dafür, daß Handeln auch zu Konsequenzen führt? Ist es vor diesem Hintergrund nicht sachlich geboten, daß die Machtfrage gestellt wird und der Verschiebung der finanzökonomischen Machtachse zu Gunsten der aufstrebenden Länder verstärkt Rechnung getragen wird?



Das ist nur ein Aspekt dieser G-20 Veranstaltung. Es wird auch interessant sein, festzustellen, ob Europa sich in Regulierungsfragen gegen die britischen und US-Interessen durchsetzen kann.
Die Krise hat einen Punkt deutlich gemacht. Faule Kompromisse sind immer nur Grundlage für eine Verschärfung zukünftiger Krisen. Die Vergangenheit hat bewiesen, daß Selbstregulierung identische Folgen wie die antiautoritäre Erziehung mit sich bringt. Wenn schon nicht den Anfängen gewährt wurde, ist es jetzt an der Zeit! „Go Europe, go!



Aus den USA stehen die Frühindikatoren nach Lesart des „Conference Board“ per August auf der Agenda. Hier soll es laut Konsensusprognose zu einer Zunahme um 0,7% im Monatsvergleich kommen. Damit ergäbe sich der fünfte Anstieg in Folge. Diese Zunahmen können nicht nur, nein, sie müssen in Richtung Stabilisierung der US-Wirtschaft interpretiert werden.



Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4320 – 1.4350 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen