Montag, 26. April 2010

Ausblick auf die kommende Handelswoche

Rückblick und Ausblick

Auch letzte Woche gab es wieder neues zum Thema Griechenland. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das Defizit mit 13,6 Prozent noch höher ausfällt, als bisher schon bekannt war. Gleichzeitig hat eine weitere Rating-Agentur die Bonität des Landes herabgestuft. Und nur einen Tag später, am Freitag, war es dann soweit: Griechenland musste offiziell um die Hilfe der EU und des IWF bitten. Das ist keineswegs überraschend gekommen und natürlich wird die angeforderte Hilfe auch gewährt. Dennoch sorgte die Bekanntgabe der neuen Daten am Donnerstag für erneute Unruhe an den Märkten. Der Euro verlor in der Folge gegenüber dem Dollar rund 200 Pips und erreichte am frühen Freitagmorgen ein Tief bei nur noch 1,3198. Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr. Doch wer am Freitag auf einen nun in Richtung 1,30 durchbrechenden Euro gesetzt hat, lag falsch. Die Chartsituation war bereits recht überverkauft. Und auch die offizielle Bitte um Hilfe von Griechenland, sowie die positiven Reaktionen der anderen Euro-Länder, beruhigten die Situation. EUR/USD konnte wieder deutlich zulegen und liegt zum Wochenende nur noch wenig unter 1,34.

Trotz der Gegenreaktion von Freitag bleibt die Chartsituation mittel- und langfristig bearish. Solange sich der Kurs unter 1,36 befindet, liegen unsere Ziele weiterhin bei 1,31 und 1,295. Sollte der Kurs in den kommenden ein oder zwei Wochen unter 1,32 fallen, dürfte die Bewegung zu den genannten Zielen ausgelöst werden. Oberhalb von 1,36 würde sich die Situation etwas aufhellen. Es kommt aber auch in diesem Fall weiterer wichtiger Widerstand bei 1,37 und 1,38. Und erst danach wäre der Chart wieder deutlich bullish. Das ist kurzfristig kaum zu erwarten.

Mit neuen Short-Positionen, sollte man dennoch oberhalb von 1,32 vorsichtig sein. Es gibt durchaus Hinweise, welche dazu mahnen. Schon seit Wochen zeigt das Paar, abgesehen von ein paar Tagen, sehr wenig Volatilität. Und auch der in der vergangenen Woche erfolgte wichtige Ausbruch unter 1,3265 reicht gerade mal für eine weitere Bewegung von 67 Pips. Bereits dann kann sich der Euro wieder fangen und erheblich erholen. Auf wenig Bewegung, folgt normalerweise irgendwann eine Phase mit großer Bewegung. Und diese dürfte eher wieder in Richtung eines steigenden Euros zu erwarten sein. Denn dem Abwärtstrend scheint langsam die Luft auszugehen. Zumindest so lange es keine neuen, für den Euro stark negative, Nachrichten gibt. Obwohl wir weiterhin der Meinung sind, bald einen EUR/USD-Kurs von etwas unter 1,30 zu sehen, macht es also durchaus Sinn sich langsam wieder mit einem möglichen anderen Szenario zu beschäftigen. Ein Wert knapp unter 1,30 wäre ein guter Ausgangspunkt für einen Trendwechsel.

GBP/USD öffnete nach dem Wochenende mit einem Gap (Kurslücke) von rund 70 Pips bei nur noch 1,5289. Danach ging es noch bis 1,52 weiter nach unten. Im Laufe der Woche konnte sich das Paar aber wieder deutlich erholen und erreicht ein Wochenhoch bei 1,5473. Der Schlusskurs der Woche liegt wieder rund 100 Pips tiefer und somit nahezu identisch, wie der Schlusskurs vor einer Woche. Die Korrektur bis 1,52 kam nicht überraschend und wurde von uns im letzten Ausblick auch so vorhergesehen. Die Chartsituation hat sich seitdem nicht verändert. Wir gehen von einem bald wieder steigenden Sterling mit Zielen bei 1,56 und 1,58 aus. Dafür muss der Kurs zunächst über 1,553 steigen, was vielleicht schon in der kommenden Woche passiert. Ändern würden wir unsere Prognose nur, falls GBP/USD unter 1,5125 fällt. In diesem Fall wären die positiven Aspekte nicht mehr gegeben und ein Verkaufssignal mit Ziel bei 1,48 würde generiert.

USD/JPY konnte erwartungsgemäß wieder zulegen und erreicht ein Wochenhoch bei 94,32. Charttechnisch hat sich zu unserer letzten Auswertung nichts geändert. Wir gehen mittelfristig von weiter steigenden Notierungen mit Zielen bei 97,80 und 100 aus. Wichtig dafür ist, dass der nächste große Widerstand bei 94,66 überwunden werden kann. Unsere bullishe Ansicht würden wir nur unter 90 ändern. In diesem Fall dürfte es bis 88 und dann 85 nach unten gehen.

Aus terminlicher Sicht steht kommende Woche vor allem am Mittwoch die Sitzung der amerikanischen Notenbank im Fokus der Anleger. Das Ergebnis wird um 20:15 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Auch wenn natürlich keine Änderungen an den Leitzinsen zu erwarten sind, dürfte das Statement viele wichtige Informationen geben und zu erhöhter Volatilität in den Märkten führen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen